Um die Prozesse zu verstehen, welche bei einem Training in unserem Körper ablaufen, hier die unterschiedlichen Trainingsintensitäten/-Arten im Vergleich:
Niedrigintensives Training (Ausdauertraining mit tiefer Herzfrequenz)
Bei einem Training mit niedriger Intensität verbrennt der Körper prozentual mehr Fett als bei hoher Intensität. Grund dafür ist, dass der Körper bei niedriger Anstrengung mehr Zeit für den Umwandlungsprozess hat und somit auch auf Fettreserven als Energiequelle zurückgreifen kann um Energie zu gewinnen. Wenn man vor dem Training nüchtern bleibt, also z. B. morgens vor dem Frühstück trainiert, sind nur wenige Kohlenhydrate im Blut verfügbar, das zwingt den Körper, vermehrt Fett als Energiequelle zu nutzen, was die Voraussetzung ist, wenn man primär Fett verbrennen möchte. Entscheidend bei einem solchen Training ist aber, dass die Herzfrequenz wirklich tief bleibt. Wenn wir nämlich nüchtern mit einer zu hohen Herzfrequenz trainieren, hat der Körper keine Zeit die Fettreserven umzuwandeln und holt die Energie dort wo er sie schnellstmöglich bekommen kann und das sind in diesem Fall die Muskelproteine. Überspitzt gesagt bauen wir uns mit einem zu intensiven Training ohne Treibstoff durch Kohlenhydrate die eigene Muskulatur ab.
Intensives Training (FT-Burn-Lektion, HIIT-Training)
Bei hochintensivem Training benötigt der Körper schnell verfügbare Energie, die hauptsächlich aus Kohlenhydraten stammt. Hier wird Glykogen, welches in den Muskeln und der Leber gespeichert ist, abgebaut. Wenn nicht ausreichend Kohlenhydrate durch Nahrung zur Verfügung stehen, beginnt der Körper auch hier, Muskelproteine abzubauen, um Energie zu gewinnen. Deshalb ist es wichtig, vor einem solchen Training Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, um die Muskeln zu schützen und die Leistungsfähigkeit zu maximieren.
Krafttraining
Beim Krafttraining ist das Ziel, Muskelmasse aufzubauen oder zu erhalten. Hier spielen sowohl Kohlenhydrate als auch Proteine eine entscheidende Rolle. Kohlenhydrate sorgen dafür, dass du genügend Energie für die intensiven Belastungen hast (siehe oben), während Proteine wichtig sind, um die Muskelreparatur und das Wachstum nach dem Training zu unterstützen. Eine gute Ernährung in Form von Kohlenhydraten vor und von Proteinen nach dem Training ist entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Der gute Nebeneffekt beim Krafttraining: Nach dem Krafttraining arbeitet dein Körper intensiv, um sich zu erholen und Muskeln zu reparieren. Dabei verbrennt er auch nach dem Training noch extra Kalorien, das ist der sogenannte Nachbrenneffekt. Es ist, als ob dein Stoffwechsel eine Weile auf Hochtouren bleibt, selbst wenn du schon längst wieder zur Ruhe gekommen bist. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist, dass je grösser deine Muskeln sind, desto mehr Kalorien verbrennt dein Körper im Alltag, auch wenn du dich ausruhst.
FAZIT
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man durch niedrigintensives Training mehr Kalorien verbrennt als bei intensiven Workouts. Zwar nutzt der Körper bei geringer Intensität prozentual mehr Fett zur Energiegewinnung, doch insgesamt werden bei intensiveren Trainingsformen mehr Kalorien verbrannt. Deshalb lohnt es sich, verschiedene Trainingsarten zu kombinieren. Egal ob niedrigintensiv, hochintensiv oder Krafttraining – jedes Training hat seine eigenen Vorteile und trägt dazu bei, den Körper zu stärken und die Fitness zu verbessern. Ein ausgewogenes, vielseitiges Training, abgestimmt mit der richtigen Ernährung, ist der Schlüssel zu optimalen Ergebnissen. Und am Ende des Tages ist bloss entscheidend, dass du nicht mehr Energie (Kalorien) zu dir nimmst, wie du verbrauchst.